Der Wunschzettel



Der Wind wehte etwas kühl, der Wald mit all seinen   Bäumen sah aus, als hätte er ein buntes Kleid an. Es war Herbst und die Blätter fielen schon von den Bäumen.

Felix saß im Wohnzimmer am Tisch.

Er hatte bunte Blätter, die vom Baum im Garten heruntergefallen waren, aufgesammelt, malte und bastelte daraus ein Herbstbild.

Die Mutter kam ins Zimmer und schaute Felix über die Schulter.

Schön hast du das gemalt, sagte sie.

Felix freute sich und fragte: ob der Weihnachtsmann sich auch darüber freuen wird?

Wie kommst du darauf, Felix?

Na ja weißt du Mama, ich möchte dem Weihnachtsmann meinen Wunschzettel jetzt schon schreiben, damit er ihn auch rechtzeitig bekommt.

Wenn er mein buntes Bild auf meinem Wunschzettel sieht, freut er sich bestimmt genauso wie du, Mama.

Das wird er ganz bestimmt, sagte die Mutter.

 

...etwas traurig im Herzen denn sie waren arm.

...aber sie ließ es sich nicht anmerken.

 

Felix überlegte nicht lange, denn er wünschte sich eine Feuerwehr. Mit großen Buchstaben schrieb Felix an den Weihnachtsmann….WUNSCHZETTEL  ganz oben hin.

Die bunten Blätter hatte er wie ein Herbstbild aufgebracht, so dass in der Mitte noch genug Platz für die Feuerwehr blieb.

Die malte der Felix mit sehr viel Liebe, es war ja sein großer Wunsch schon lange.

Mit roter Farbe malte er nun seine Feuerwehr.

Eine große, lange Leiter oben drauf und mit 6  schwarzen Rädern.  Fertig!

Unten mit kleinen Buchstaben,  …..es grüßt dich lieber Weihnachtsmann … FELIX ….

Alles nun in einen Umschlag getan und zum Postkasten.

 

Es wurde immer kälter und die ersten Schneeflöckchen fielen herab. Auf dem Tisch lag ein mit Tannenzweigen und bunten Glaskugeln geschmückter Adventskranz Die Mutter zündete eine Kerze an. Felix schaute aus dem Fenster und träumte von seiner Feuerwehr.

Es schneite immer mehr, die Dächer waren ganz weiß und die Tannen im Garten trugen ein glitzerndes weißes Kleid.

 

In der Werkstatt des Weihnachtsmannes war jetzt Hochbetrieb. Die Wichtel und die Heinzelmännchen als Gehilfen des Weihnachtsmannes sägten, hämmerten und schraubten viele Geschenke zusammen für die Kinder auf der ganzen Welt.

Der Weihnachtsmann hatte alle Hände voll zu tun.

Die Zeit wird knapp wie jedes Jahr, denn es sind wieder so viele Wunschzettel von den Kindern angekommen.

Eine Weihnachtselfe liest jeden Wunschzettel ganz genau vor und der Engel Salomo notiert sich die Wünsche der Kinder auf einer großen Liste.

 

Bald ist Heiligabend, nur noch 3Tage.

Die Wichtel und Heinzelmännchen verpacken alle Geschenke schon auf den Schlitten.

 

Da kam ganz aufgeregt der Engel Salomo gelaufen: …Weihnachtsmann ich finde den Wunschzettel vom kleinen Felix nicht. Ich weiß ganz genau, dass der kleine Felix einen geschrieben und sogar mit bunten Blättern gemalt hatte.

Das habe ich mit meinem Fernrohr genau gesehen.

Er hat sich eine Feuerwehr gewünscht.

Engel schauen oft vom Himmel zur Erde, nicht nur wenn Menschen in Not geraten, um schnell zu Hilfe eilen zu können.

Wo war nur der Wunschzettel vom Felix?

Jetzt muss sich der Engel Salomon erinnern, ..was hat er mit dem Fernrohr gesehen, was stand auf den Wunschzettel genau...!!!...???

Aber Salomon kann sich genau erinnern, schließlich ist er ja ein Engel. Nun heißt es, ....handeln ohne Wunschzettel.

 

Der Weihnachtsmann raufte sich die Haare, oh je, das wird aber knapp. Der Schlitten war doch schon mit allen Geschenken beladen.

Aufgeregt liefen die Wichtelmännchen mit Holz und Nägeln durch die Werkstatt.

Da noch ein Brettchen, ….hier eine Kurbel, ….2 kleine Türen für die Seiten…. Die Zeit verging im Fluge.

 

Es war ein Tag vor Heiligabend.

Fast fertig stand da nun die Feuerwehr für unseren Felix.

Der Weihnachtsmann wurde unruhig, ging in der Werkstatt auf und ab, schüttelte den Kopf und murmelte in seinen langen weißen Bart: …..da fehlt doch was.

Die Heinzelmännchen und alle Wichtel, die Fee und auch der Engel Salomo standen nachdenklich vor der Feuerwehr.

Zwei Wichtel waren dabei, mit Roter Farbe der Feuerwehr den letzten Anstrich zu geben.

Tatsächlich, …. da fehlt was, tuschelten nun alle durcheinander.

Hat er sich nicht eine extra lange Leiter gewünscht? Eine zum Ausziehen und Kurbeln ?

Ja, natürlich…. !

Wieder liefen die Wichtel hin und her. Da noch eine Sprosse und hier noch eine.

Den Kleber abgewischt und die Leiter eingebaut.

Fertig!

 

Nein, nein ….es sind nur 4 Räder rief da der Engel Salomo.

Felix wünschte sich doch eine Feuerwehr mit 6 Rädern und schwarz müssen die sein.

 

Jetzt waren die Heinzelmännchen gefragt, denn die waren für solche technischen Dinge

zuständig.

Jede Schublade wurde durchsucht, ….nichts, ….es fehlen 2 Räder.

Da kam die Fee und sagte zum Weihnachtsmann: du weißt, dass ich meinen Zauberstab

nur in Notfällen schwingen darf, ….. !

….das ist ein Notfall …. riefen alle ganz laut!

genau,…sagte der Weihnachtsmann und willigte sofort ein.

 

Dann wurde es ganz still.

Die Fee hob ihren Zauberstab und sprach mit zarter Stimme:

….didel dudel dei,… ich wünsche mir 2 schwarze Räder schnell herbei.

Aus ihrem Zauberstab sprühten klein Sterne, die sie wie Kreise durch die Luft dabei

drehte. Die ganze Werkstatt funkelte und strahlte plötzlich ganz hell.


In den Augen der Wichtel und Heinzelmännchen sah man die Freude darüber, so etwas Wunderschönes hatten sie lange nicht gesehen.

 

Es ertönten ganz zarte Klänge, ...ein Chor,…als seien es Hunderte von Engel.

Dann wurde es wieder ganz still. ….so still, dass man das Schnaufen der Rentiere, die vor dem großen beladenen Schlitten gespannt waren, hörte.

Alle Augen waren auf den Tisch gerichtet, wo nun die Feuerwehr stand.

Da….. zwei wunderschöne schwarze Räder für die Feuerwehr tauchten aus dem …Nichts…. hervor.

Vor Freude tanzten alle um den Tisch.

Schnell wurden die 2 Räder angeschraubt und die Feuerwehr in ein buntes Papier

eingepackt.

Eine rote Schleife noch gebunden und dann trug der Engel Salomo die Feuerwehr zum Schlitten.

Geschafft!

Das war eine Meisterleistung….. lobte der Weihnachtsmann seine Gehilfen, auch die Fee und den Engel Salomo.

Nun muss ich mich aber sputen, es läuten schon die Glocken von allen Kirchen auf der Erde.

Heiligabend !

 

Wie ein Blitz am Horizont sah man den Weihnachtsmann mit seinem Schlitten und den Rentieren in die dunkle Nacht verschwinden.


Im Wohnzimmer roch es nach Mandeln und Lebkuchen, die Mutter war gerade dabei Honig in die warme Tasse Milch für Felix zu geben.

Er hatte sich erkältet und saß mit einem dicken Schal vor dem Fester und schaute zum Wald hinüber. Die Schneeflocken fielen ganz leise auf die vor dem Fensterbrett liegenden Tannenzweige. Einen Weihnachtsbaum wollte die Mutter mit Felix noch kaufen aber der war ja nun erkältet und sie war mit den Vorbereitungen zu sehr beschäftigt.

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum, oh je …sie wollte gerade schnell zum Markt um einen noch schnell zu kaufen, ….

 

Da Klingelte es an der Haustür. Wer kann das sein?

Der Weihnachtsmann, …der klingelt doch nicht.

 

Die Mutter ging zur Tür, öffnete   

… und da stand der Postbote.

Er hielt einen Brief in der Hand. Ihm standen die Tränen in den Augen.

…..es ist meine Schuld, …stammelte er….

Die Mutter beruhigte ihn, was ist denn geschehen?

 

Er streckte seine Hand aus und gab ihr einen Brief. Felix stand dabei neben der Mutter und erkannte seinen…!!!     …das ist mein Wunschz..z..z...

er konnte nicht weiter sprechen, weil dicke Tränen über die Wangen liefen.

Die Mutter strich Felix über den Kopf und schaute den Postboten dabei an.

Als er den Brief vom Felix vor Wochen zum Weihnachtsmannbriefkasten mit vielen anderen Wunschzetteln trug, hatte sich wohl dieser vom Felix in einer Falte des Postsackes verklemmt und wurde jetzt erst gefunden: ..bedauerte der Postbote mit trauriger Stimme.

 

Die Mutter lud den Postboten zu einer Tasse warmen Tee in das Wohnzimmer.

Als sie das Wohnzimmer betraten, stand da ein Weihnachtsbaum mit Lametta, Kugeln und hell leuchtenden Kerzen.

Wo kam dieser so plötzlich her?

 

Ein wunderschöner Baum: ...sagte der Postbote.

 

Felix stand am Fenster und starrte traurig zum Himmel.

Den Weihnachtsbaum hatte Felix nicht bemerkt. Felix war zu traurig um ihn wahrzunehmen. Als Felix so mit Tränen in den Augen hinausschaute, sah er ….!!!!

 

Er drehte sich zur Mutter um, lief zu ihr und drückte sich ganz fest an sie.

Die Mutter nahm Felix in die Arme und sagte: was hast du gesehen?

 

Draußen ….steht ein großer Schlitten, der leuchtet ganz hell.

 

Der Postbote ging zum Fenster und …. ja , tatsächlich.

In diesem Moment klopfte es laut an der Wohnzimmertür.

Ho ho, darf man eintreten? … erschall eine tiefe Stimme.

 

Da stand er, ..im roten Mantel  ..mit Schnee auf den Schultern, ….der Weihnachtsmann.

Felix stand starr, ….die Augen und den Mund weit geöffnet. Hallo Felix, ….sagte der Weihnachtsmann.

Na, wie gefällt dir der Weihnachtsbaum?

 

Felix: …..der der…ba baum…oh,  den …..

...ehe Felix weiter stotterte, ..sagte der Weihnachtsmann: ich sah, dass hier kein Weihnachtsbaum stand und habe meine Fee schnell um einen „Notfall-Zauber“ gebeten.

 

Sie drehte ihren Zauberstab mit dem Spruch :

...didel dudel daum

...herbei ein wunderschöner Weihnachtsbaum.

Na gefällt er dir?

Ja, lieber Weihnachtsmann, der ist wirklich sehr schön.

 

Kannst du auch ein Weihnachtsgedicht?

…und Felix fing sogleich an:

 

…ach Weihnachtsmann du Lieber,

für dich singen wir frohe Lieder.

aus dem Märchenwald da kommst du her

und schenkst dem Felix eine…..

 

…ihm kamen die Tränen, er konnte kein Wort mehr rausbringen.

…schon gut, sagte der Weihnachtsmann.

Und das ist für dich. ..der Weihnachtsmann reichte ein großes Paket dem Felix entgegen.

 Was da wohl drin war?

Als Felix den Kopf hob und „Danke“ dabei sagte, …war der Weihnachtsmann schon verschwunden.

Vor Freude brachte Felix kein Wort mehr raus ….und…

 

…es war wohl das aller schönste Weihnachten für Felix



                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Knut Nobiling 2016

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